Die Stille...
Wir, die Mitgleider der Bürgerinitiative, sind im Spessart aufgewachsen, und wir lieben seine Wälder, die langen Höhenwanderwege, die runden Kuppen, die kleinen aber immer wasserführenden Bäche in den engen Tälern. Die typisch fränkischen Bauernhäuser, und die unfreundlich wirkenden Bewohner, die ihr Herz auf der Zunge tragen. Und nicht zuletzt seine Ruhe, und die Tatsache, dass die Zeit und das Weltgeschehen dem Spessart nicht viel anhaben kann. Hier passiert nicht viel, trotzdem kommt der Spessartler immer wieder zurück, mögen die Bedingungen auch noch so schlecht für ihn sein (Virchow: Die Noth im Spessart, 1841). Das mag wohl daran liegen, dass der Spessart unprätentiös und ehrlich ist, aber vor allem sehr reich an etwas, das man erst schätzen lernt, wenn man eine Weile irgendwo anders war: Der Spessart ist still. Er ist arm an Geräusche, aber auch vor allem arm an Bewegungen. Diese Stille im Ohr, aber auch die Stille des Blickes macht ihn so erholsam und wertvoll für Tiere, aber auch für die Menschen. Sie ist das, wovon wir nicht mehr genug haben in Deutschland, und die daher immer wichtiger wird. Und mit dieser Stille wird es bald vorbei sein, da ein Windpark geplant ist entlang der Birkenhainer Landstrasse, auf hessischer als auch auf bayrischer Seite. Er wird der zweitgrößte in Süddeutschland sein, und unseren Erholungsraum und den der Tiere für immer stören. Und: Erstmal begonnen, wird er nicht der letzte sein. Der Spessart, wie wir ihn kennen und lieben, wird der Vergangenheit angehören.
Zu den Besonderheiten des Spessarts
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